Gemeinde Gailingen

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Jüdische Geschichte in der Gemeinde Gailingen

Im September 1657 stellte die Herrschaft den sechs Juden, die sich um 1654 in Gailingen niedergelassen hatten, erstmals einen Schutzbrief aus. Aufgrund der Herrschaftsverhältnisse konnte sich die jüdische Siedlung im 17./18. Jahrhundert relativ ungestört entwickeln.

1722 registrierte man bereits 18 jüdische Haushalte und durch den Zuzug von Juden aus Stühlingen zu Beginn der 1740er Jahre wuchs die jüdische Gemeinde dann auf 28 Familien an.

Die Errichtung einer "neuen Judenschule" (1766) und das Wirken von Salomon Wolf Levi (Spiro) aus Pfersee als Landrabbiner in Gailingen (1776-1825) zeugen vom Wachstum der Gemeinde und von der Entfaltung des Gemeindelebens.

1806 kam Gailingen zum Großherzogtum Baden. Mit dem 9. Konstitutionsedikt von 1809 begann für die badischen Juden die Emanzipation. Zum 1827 neu eingerichteten Bezirksrabbinat Gailingen gehörten die Juden in Randegg, Wangen, Worblingen, Tiengen und Donaueschingen.

1836 wurde eine neue Synagoge eingeweiht.

Von 1845-47 folgte die Errichtung eines neuen Schulhauses mit Rabbiner- und Lehrerwohnung im Obergeschoss und einem Ritualbad im Keller.

Um die Mitte des 19. Jahrhunderts lag der jüdische Bevölkerungsanteil im Ort knapp über 50% (1858: 996 Juden).

Mit dem Abschluss der rechtlichen Emanzipation 1862 begann die Abwanderung der Juden aus den Landgemeinden in die Städte. In Gailingen lag der jüdische Bevölkerungsanteil 1905 aber immer noch bei 34,6% (572 Juden).

Von 1870-1884 hatte die Gemeinde mit Hirsch Leopold Guggenheim sogar einen jüdischen Bürgermeister. Von überlokaler Bedeutung war das 1898 in Gailingen eröffnete jüdische Alters- und Gebrechlichenasyl (Friedrichsheim).

1925 wurde der Sitz des Bezirksrabbinates nach Konstanz verlegt.

1933 lag der jüdische Bevölkerungsanteil in Gailingen gerade noch bei 20% (314 Juden).

Am 22. Oktober 1940 wurden alle badischen Juden nach Gurs (Südfrankreich) deportiert.

Zwei Gedenksteine erinnern an die Zerstörung der Synagoge am 10. November 1938.

Ausführlich wird die Geschichte der Gailinger Juden in der Gailinger Ortschronik auf etwa 200 Seiten beschrieben.

Weitere Informationen

Jüdisches Museum Gailingen

Ramsener Straße 12
78262 Gailingen am Hochrhein
Tel.: +49 (0) 7734 934226
Fax: +49 (0) 7734 934227

info@jm-gailingen.de 

www.jm-gailingen.de

 

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