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Kultureller Begegnungstag

https://www.diessenhofen.ch/staedtlileben/kultur-gesellschaft/kultureller-begegnungstag.html/320/l/de
 
Kultureller Begegnungstag
Diessenhofen CH und Gailingen D begegnen sich ...
... am Sonntag, den 26. März 2023
 
 
Die Ortschaften Diessenhofen und Gailingen sind seit alters her durch die gedeckte Holzbrücke miteinander verbunden. Zu Beginn der Covid 19-Pandemie war die Brücke durch Betonelemente verbarrikadiert. Seit dem 2. Weltkrieg war die Grenze nie mehr so präsent. Auch nach der Entfernung der Betonelemente blieb die Grenze geschlossen, was seit dem Zweiten Weltkrieg nie mehr der Fall gewesen war. Während Monaten waren die Bewegungsfreiheit und der traditionelle kleine Grenzverkehr eingeschränkt.
 
Erinnerungen an die Grenzschließung von 1942 kamen auf, als die Schweiz eine Einreisesperre für Ausländer*innen verhängte, die allein aus rassischen Gründen verfolgt wurden. Gailingen hatte bis zur Machtergreifung der Nationalsozialisten eine große jüdische Gemeinde. Diese ist nicht mehr existent. Wer konnte, emigrierte rechtzeitig ins Ausland. Einer der Fluchtwege war die Holzbrücke zwischen Gailingen und Diessenhofen. Mit dem kulturellen Begegnungstag soll an die gemeinsame Geschichte von Gailingen und Diessenhofen erinnert werden.
 
Programm
 
14:00 Uhr Lesung von Fluchtgeschichten im Jüdischen Museum in Gailingen. Anschließend Apéro
15:45 Uhr Gemeinsame Ansprache von Markus Birk, Stadtpräsident Diessenhofen, und Dr. Thomas Auer, Gemeindepräsident Gailingen, auf der Brücke
16:00 Uhr Butoh-Performance «The Flowing Roses» von Regina Masuhr auf der Brücke. Der Zuschauerraum befindet sich auf der südlichen Hälfte.
17:00 Uhr Kaffee und Kuchen im Museum kunst + wissen und Finissage der Doppelausstellung von Regina Masuhr und Senol Tatli
 
Der Besuch der Veranstaltungen ist kostenlos.
 
Achtung Brückensperrung!
Wegen der Veranstaltung ist die Holzbrücke zwischen 14:30 Uhr und 17:30 Uhr für den motorisierten Verkehr gesperrt.
Zu Fuss und mit dem Fahrrad ist das Passieren der Brücke bis 15:30 Uhr und wieder ab 17:00 Uhr möglich.
 
Beschreibung der Programmpunkte
Lesung von Fluchtgeschichten: ein historisches (Text-)Netzwerk
 
Als Auftakt findet im Jüdischen Museum eine Lesung statt, aus Erinnerungen jüdischer Gailinger*innen, in denen die Brücke eine Rolle spielt.
Stadtarchiv Diessenhofen (Pop-up-Fenster)
 
Bevor sie zu einem Symbol für Emigration, Trennung und Flucht wurde, war die Brücke (nicht nur) für jüdische Gailinger*innen ein Zeichen der Verbindung mit dem Schweizer Nachbarort. Die Lesung bringt verschiedene Elemente zusammen: Wir präsentieren originale, historische Quellen im Wortlaut, zeigen Fotos und ordnen diese in den historischen Kontext ein. So entsteht ein Netzwerk aus Text, Bild und Kontext, das die Bedeutung der Holzbrücke für die jüdische Gemeinde Gailingen anschaulich macht und die darauffolgende Performance inhaltlich vorbereitet.
 
Das Programm wird von Joachim Klose und Sarah Schwab vom Jüdischen Museum Gailingen präsentiert.
 
Performance von Regina Masuhr
 
Regina Masuhr wurde 1963 als Tochter eines Pianisten in Pori/Finnland geboren und erlebte dort die ersten vier Jahre ihrer Kindheit. Die Butoh-Künstlerin hat mütterlicherseits jüdische Wurzeln; die Familie ihrer Mutter hieß Edelmann und stammt aus der polnischen Region Masuren. In ihren künstlerischen Projekten hat sie bereits wiederholt ihren biografischen Bezug zur jüdischen Geschichte thematisiert und zum Beispiel eine Butoh-Tanzperformance zum Warschauer Ghetto aufgeführt.
 
Regina Masuhr ist eine kulturelle Grenzgängerin zwischen westlicher und östlicher Kultur. Bis zum 26. März hat sie eine Ausstellung im Museum kunst + wissen in Diessenhofen. Bei ihrer Performance anlässlich des kulturellen Begegnungstags rückt sie die Bedeutung der Brücke als verbindendes Element in den Vordergrund. Die Brücke wird zu diesem Anlass für den motorisierten Verkehr gesperrt, damit sich die Performance auf der Fahrbahn abspielen kann. Allein schon die verkehrsfreie Brücke vermittelt einen Moment der Stille und der Besinnung. Aus diesem Moment des Stillstandes heraus wird Regina Masuhr in ihrem selbst geschneiderten Butoh-Gewand wie aus dem Nichts von der deutschen Seite her die Brücke betreten und ihre Performance «The Flowing Roses» aufführen. Ihr Performance ist in vier Bilder gegliedert und thematisiert die Themenfelder von Flucht und Bleiben, Deportation und Verlust wie auch Leiden und Erinnerung. Die Performance dauert ca. 30 Minuten.
 
Performance und Regie: Regina Masuhr; Ton: Walter Külling, Licht: Ueli von Burg; Koordination: Lucia Angela Cavegn, Museum kunst + wissen
 
Finissage im Museum kunst + wissen
 
Schlusspunkt des kulturellen Begegnungstags ist die Finissage der Doppelausstellung «Regina Masuhr – Flowing Roses»und «Senol Tatli – Lightful Shadows» im Museum kunst + wissen in Diessenhofen, das sich direkt am Rhein befindet. Das Museum lädt mit Kaffee und Kuchen zum gemütlichen Beisammensein ein.
 
Organisation und Trägerschaft
 
Lucia Angela Cavegn, Museum kunst + wissen, Diessenhofen
Sarah Schwab, Jüdisches Museum Gailingen
Unterstützende
 
Stadtgemeinde Diessenhofen, Gemeinde Gailingen, IBK (Internationale Bodensee-Konferenz), Verein Agglomeration Schaffhausen, eine anonym bleibende Stiftung, Freiwillige Helfer*innen

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